Aufgrund eines Assemblingvertrags mit Fiat konnte man sich die Produktion einer eigenen Karosserie sparen. Aus Turin wurden Rohkarosserien angeliefert, die in Graz im Heckbereich für den Einbau der Motor-Getriebe-Einheit modifiziert wurden. Außerdem erhielt der Puch eine Pendel-Hinterachse, größere Trommelbremsen, eine neue Heckklappe, ein Stoffverdeck und das gesamte Innenleben. Deshalb lautete die offizielle Bezeichnung der hier vorgestellten Kleinwagen "Steyr Puch 500, Modell Fiat".
Durch den flacheren Motor konnte der Platz auf den Rücksitzen entscheidend vergrößert werden. Der Puch war damit für vier Personen zugelassen, während der Fiat hinten nur zwei Notsitze bot. Der 16 PS-Motor besaß deutlich mehr Drehmoment und das Getriebe war bis auf den ersten Gang synchronisiert (unsynchronisiert beim Fiat). Die Bremsen lieferten bessere Verzögerungswerte und die Verarbeitung war eindeutig liebevoller ausgeführt.
Abseits allen patriotischen Stolzes kann man sagen, dass die Grazer schlicht das bessere Auto gebaut hatten.
Am 30. September 1957 wurde der Steyr Puch 500 der Öffentlichkeit präsentiert. Die mit 16 PS nicht gerade üppig motorisierte Cabrio- Limousine mit einem langen Faltdach erreichte 100 km/h.
Der Innenraum war noch sehr einfach gestaltet. Alle Tapezierungen waren einfärbig.
Bemerkenswert ist, dass diese Modelle noch keine Kurbelfenster aufwiesen und die Türen sich im Vergleich zu heutigen Autos verkehrt öffneten.
Das Armaturenbrett bestand nur aus einem Instrumententräger und nacktem Blech.
Der Tachometer drehte sich bis 1968 gegen den Uhrzeigersinn.
Bereits 1959 wurde das Einheitsmodell Steyr Puch 500 durch zwei neue Modelle ersetz: den 500 D und 500 DL
Anstelle des durchgehenden Faltverdeckes ist ein festes Dach getreten. Eigentlich entsprach es einem Hardtop, denn es konnte entfernt und mit etwas Aufwand das Faltdach wieder montiert werden. Am auffälligsten bei diesem Hardtop war der Bürzel über dem Rückfenster, welches wesentlich vergrößert wurde und die Sicht nach hinten stark verbesserte. Der charakteristische Bürzel dieses Dachs war übrigens nicht die frühe Form eines Heckspoilers, sondern sollte schlicht die Kopffreiheit der hinteren Passagiere erhöhen.
Das Frontblech schmückte nun ein neues Frontzierzeichen. Es stellte das Steyr- Puch-Zeichen inmitten zweier geschwungener Seitenteile dar. Zusätzlich versah man die Motorhaube und den Kofferdeckel mit einem Schriftzug des jeweiligen Modells.
Außerdem erhielt das neue Modell ein Handschuhfach, eine verbesserte Heizung sowie (endlich) auch Kurbelfenster.
Unter dem Titel DL wurde eine Luxusvariante mit mehr Ausstattung (verstellbare Sitze
mit Stoff/Kunststoff bezogen, heckflossenartige Rücklichter, asymmetrisches Licht) und mehr Leistung (offiziell penibel gemessene 19,8 PS, weil bei 20 PS die nächste Versicherungsklasse begann) angeboten.
Selbstverständlich gab es die neue Serie auch weiterhin mit einem Cabrio-Dach zu kaufen.