Ziel und Höhepunkt des 3. Tages war die Besichtigung des Schlosses Neuschwanstein in Bayern. Über den Fernpass und Reutte ging die Fahrt zum Schloss nahe Füssen. Um nicht mehr als 3 Stunden auf eine Führung in deutscher Sprache zu warten, entschlossen wir uns für eine "englische Führung". Im Sommer drängen sich bis zu 6.000 Besucher pro Tag (ca. 1,3 Millionen Besucher pro Jahr) durch die Räume, welche nur für einen einzigen Bewohner bestimmt waren - nämlich König Ludwig II. Der menschenscheue König hatte die Burg erbaut, um sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen - jetzt wurde sein Refugium zum Publikumsmagneten.
Der Bau begann im Jahr 1868. Die Fertigstellung in vereinfachter Form im Jahr 1892 konnte der König nicht mehr miterleben - er starb im Jahre 1886.
Wie kein anderer Bau zeugt Neuschwanstein von den Idealen und Sehnsüchten Ludwigs II. Die Bilderzyklen Neuschwansteins waren inspiriert von den Opern Richard Wagners, dem der König des Schloss widmete.
Das Mittelalter war in Neuschwanstein nur Illussion. Hinter dem altertümlichen Aussehen verbargen sich modernste Technik und höchster Komfort
wie z.B. Heißluft-Zentralheizung, fließendes Wasser in allen Stockwerken, automatische Spülungen in den Toiletten, elektrische Rufanlage und Speisenaufzug. Eine Besonderheit Neuschwansteins sind auch die großformatigen Fensterscheiben. Die Fertigung solcher Größen war selbst zur Zeit Ludwigs II. noch ungewöhnlich.
Beeindruckt von der Architektur und vom Prunk des Schlosses machten wir uns wieder auf den Heimweg. Nach einer kurzen Pause in Garmisch Partenkirchen konnten wir noch eine interessante Oldtimersammlung bestaunen. Bei "Tirol Classic" an der Grenze Deutschland zu Österreich kann
man sehr viele Raritäten käuflich erwerben. Neben Autos, Motorrädern, Mopeds und Fahrrädern werden auch Gitarren und sonstige Antiquitäten angeboten. Der Eigentümer führte uns durch die Räumlichkeiten und gab bereitwillig über diverse Fahrzeuge Auskunft.
Zurück im Hotel in Mösern wurde noch die "Friedensglocke" besichtigt. Die Glocke wurde aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der ARGE ALP und
deren Gründerväter Alfons Goppel, Silvius Magnago und Eduard Wallnöfer als Symbol für die Zusammenarbeit und den Frieden im Alpenraum errichtet. Die Glocke wiegt 10.180 kg, ist 2,51 m hoch und im Durchmesser 2,54 m und steht an einem der schönsten Plätze Tirols. |